Diagnostik
Zur Beurteilung des gesamten oberen und unteren Harntraktes (Niere, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre) sowie der inneren und äußeren männlichen Geschlechtsorgane (Prostata, Samenblasen, Hoden, Penis)
Therapie
Konservativ
1) Allgemeine Vorsorge; Kontrolle
Beim ersten Termin werden Ihre allgemeinen Vorerkrankungen und urologischen Beschwerden besprochen.
Danach wird die Diagnostik und Therapie geplant und eventuelle Folgetermine vereinbart.
Bei Bedarf erhalten Sie einen ärztlichen Bericht.
Die Prostata-Vorsorge ist beim Mann ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Wenn es in der Familie jemanden mit Prostata Krebs gibt, wird diese schon früher angeraten.
Die Vorsorge beinhaltet eine rektale Tastuntersuchung, einen Ultraschall der Prostata und den Tumormarker im Blut (PSA).
2) Inkontinenz
Eine genaue Diagnostik und Besprechung wird mit Hilfe von Ultraschall, Blasentagebuch und Harn-Befund durchgeführt. Es wird ein individuelles Behandlungskonzept für jeden Patienten gefunden. In seltenen Fällen ist eine operative Behandlung oder ein Katheter notwendig.
3) Hormonelle Abklärung/Andrologie
Es wird zu Beginn ein genaues Hormonlabor und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Je nach Werten, Bildgebung, Anamnese und Symptomatik wird eine individuelle Therapie eingeleitet.
4) Infektiologie (inkl. STD)
Bei Harnblasenentzündung, Prostataentzündung, Urethritis (Harnröhrenentzündung), Nebenhoden/Hodenentzündung, und Nierenbeckenentzündung muss schnell und effizient therapiert werden. Wir haben Harnkulturmedien vor Ort und schicken diese so rasch wie möglich ins Labor unseres Vertrauens. Bei Notwendigkeit schicken wir Sie auch in ein Pilzlabor um komplexe Fragestellungen zu lösen.
Bei der eher seltenen Blutvergiftung (Urosepsis) muss eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus durchgeführt werden.
5) Erektionsstörungen
Viele Männer kämpfen aufgrund von körperlichem oder psychischem Stress, internen Erkrankungen oder nach manchen Operationen (urologisch oder chirurgisch) mit Problemen bei der Erektion. Nach einer genauen Anamnese und Diagnostik wird ein individuelles Behandlungskonzept gestartet.
6) Onkologie
Bei Prostatakrebs, Blasenkrebs, Hodenkrebs, Nieren-oder Nebennierenkrebs ist neben einer operativen Versorgung besonders die genaue Nachsorge, evtl. Nachbehandlung in interdisziplinärer Planung und die persönliche Betreuung wichtig. Regelmäßige Kontrollen sind daher für den Verlauf essenziell.
7) Blasenentleerungsstörungen
Sowohl Frauen, als auch Männer können im Laufe ihres Lebens an Blasenentleerungsstörungen leiden. Je nach Ursache und Folgeproblemen wird die beste Lösung konservativ, oder chirurgisch gefunden.
8) Kinderurologie
Neben Vorhautverengungen beinhaltet die Kinderurologie vor allem angeborene Fehlbildungen, aber auch Infekte der Harnwege, des Hodens und sogar Steinleiden. Auch Probleme beim Harnlassen unter tags oder in der Nacht (nächtliche Inkontinenz) treten bei Kindern häufig auf. Das individuelle Behandlungskonzept für die Kleinsten ist mir ein besonderes Anliegen.
9 ) Steintherapie
Inzidenz und Prävalenz von Steinen im Harntrakt ( Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre) steigen kontinuierlich. Es wird zwischen konservativer (MET) und endoskopischer, sowie extrakorporaler Therapie unterschieden.
10) Zystoskopie
Die Zystoskopie (Blasenspiegelung) ist eine der wichtigsten diagnostischen Instrumente der Urologie. Hierbei handelt es sich um ein dünnes Endoskop. Es gibt starre und flexible Instrumente. Bei den flexiblen Instrumenten kann die Spitze gebogen werden. Damit können Krümmungen der Harnröhre unter Sicht passiert werden. Dies ist vor allem für den männlichen Patienten von Vorteil. Auch können durch dieses Endoskop kleine Eingriffe durchgeführt werden(Bergung von Fremdkörpern, Harnleiterschienen-Entfernungen).
Die Zystoskopie wird in lokaler Betäubung oder bei Notwendigkeit in Sedoanalgesie oder sogar Vollnarkose durchgeführt.
11) Dauerkatheter/Einmal-Katheter
Bei Patienten mit Dauerkatheter (oder auch suprapubischem Katheter) ist der regelmäßige Wechsel (je nach Modell ca. alle 4-6 Wochen) indiziert.
Ein regelmäßiger Einmal-Katheterismus ist für manche Patienten eine gute Alternative.
Invasiv
Eingriffe an der Prostata
1) Prostata-Biopsie
Bei erhöhtem PSA-Wert oder suspektem Tastbefund ist eine Biopsie der Prostata, nach erfolgter Bildgebung mittels MRT, indiziert, um eine genaue Diagnose und Ursache zu erhalten.
Die Gewebeentnahme aus der Prostata ist ein kleiner Eingriff, bei dem mit Hilfe einer Nadel ultraschallgezielt Gewebe aus der Prostata entnommen wird.
Man erhält vor dem Eingriff ein Antibiotikum, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.
Die Dauer des Eingriffes ist meist kurz und kann mit oder ohne Sedoanalgesie durchgeführt werden.
2) Transurethrale Resektion der Prostata (TURP)
Die Prostata ist ein Organ, welches zwischen Harnblase und Harnröhre liegt. Oft nimmt die Größe der Prostata im Laufe des Alters zu und kann zu Problemen beim Wasserlassen oder Schmerzen führen. Kommt es trotz medikamentöser Therapie zu keiner Besserung der Beschwerden, kann eine endoskopische Operation über die Harnröhre durchgeführt werden. Durch eine Ausschälung der Prostata werden der Harnstrahl und die Blasenentleerung verbessert.
Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.
3) Offene Prostatektomie
Ist die Reduktion der Prostata (aufgrund einer besonders starken Vergrößerung) nicht durch eine kleine, endoskopische Operation möglich, kann durch einen Unterbauchschnitt operiert werden. Dabei wird die Prostatakapsel belassen und nur das vergrößerte Drüsengewebe entfernt.
Der postoperativ eingebrachte Katheter wird meist nach einer Woche wieder herausgenommen.
Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.
Eingriffe an Niere und Nebenniere
1) Laparoskopische Nephrektomie/Nierenteilresektion
Patienten, bei denen eine Raumforderung der Niere entdeckt wird, benötigen eine schnelle Abklärung. Wenn die Raumforderung in der Bildgebung bösartig erscheint, ist eine Operation indiziert. Auch gutartige Veränderungen müssen manchmal operativ entfernt werden.
Es gibt hierbei unterschiedliche Operationsmethoden.
Bei größeren Nierentumoren (über 7 cm) wird meist die komplette Niere entfernt. Bei kleineren Tumoren kann auch (je nach Lokalisation) eine Nierenteilentfernung erfolgen.
Bei optimalen Bedingungen (keine Vor-Operationen im Bauchraum, guter gesundheitlicher Zustand, Tumor-Lage) können diese Eingriffe laparoskopisch (Bauchspiegelung) durchgeführt werden. Über kleine Zugänge (Schnitte) werden Instrumente und eine Kamera in den Bauchraum eingebracht um so zum Zielorgan zu gelangen.
Diese Eingriffe können in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.
2) Laparoskopische Nebennierenentfernung
Patienten, bei denen eine Raumforderung an der Nebenniere entdeckt wird, benötigen eine umfangreiche Abklärung mittels Bildgebung, (CT, MRT) sowie eine genaue Harn- und Blutanalyse. Danach wird besprochen ob eine Operation nötig ist.
Meistens (keine Vor-Operationen im Bauchraum, guter gesundheitlicher Zustand, Tumor-Größe) kann dieser Eingriff laparoskopisch (Bauchspiegelung) durchgeführt werden. Über kleine Zugänge (Schnitte) werden Instrumente und eine Kamera in den Bauchraum eingebracht um die Operation durchzuführen.
Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.
3) Offene Nephrektomie/Nierenteilresektion
Patienten, bei denen eine Raumforderung der Niere entdeckt wird, benötigen eine schnelle Abklärung. Wenn die Raumforderung in der Bildgebung bösartig erscheint, ist eine Operation indiziert. Falls eine laparoskopische Operation ( Bauchspiegelung) nicht möglich ist, wird der Patient durch einen Flankenschnitt operiert. Hier gibt es je nach Tumorlage und Größe die Möglichkeit der kompletten Nierenentfernung (Nephrektomie) oder der Nierenteilentfernung (Nierenteilresektion).
Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.
Operationen an der Blase und Harnröhre
1) TUR-B bei Blasentumoren (Transurethrale Resektion der Blase)
Patienten, bei denen eine Raumforderung in der Harnblase diagnostiziert wird, benötigen rasch eine endoskopische Operation um diese entfernen zu lassen.
Der Eingriff wird durch die Harnröhre durchgeführt (in Vollnarkose oder Spinalanästhesie). Der postoperativ eingebrachte Katheter wird meist nach kurzer Dauer wieder entfernt.
2) Botoxinstillationen der Harnblase
Patienten mit einer starken Inkontinenz/ oder instabilem Blasenmuskel kann nach genauer Evaluierung Botox in die Harnblase injiziert werden. Ein fehlender Therapieerfolg mit Medikamenten und eine genaue präoperative Diagnostik sind hierfür essenziell.
Der Eingriff wird meist in Sedoanalgesie durchgeführt.
3) Operation bei Harnröhrenenge
Patienten mit Harnröhrenengen (Diagnose durch Zystoskopie oder Röntgen) können endoskopisch (durch die Harnröhre) operiert werden. Hierbei wird die Enge von innen (endoskopisch) aufgeschlitzt. In seltenen Fällen (z.B. bei langstreckigen oder rezidivierenden Engen) muss offen operiert werden.
Der Eingriff wird in Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt.
Operationen am Hoden
1) Hodenentfernung bei bösartigen Tumoren
Der bösartige Tumor des Hodens ist die häufigste Krebserkrankung beim jungen Mann im Alter zwischen 20 und 35 Jahren. Die Heilungsrate ist bei entsprechender Therapie sehr gut. Dazu muss der Hoden zur Gänze entfernt werden. Dies geschieht über einen kleinen Schnitt in der Leiste.
Die weitere postoperative Behandlung ist von der feingeweblichen Untersuchung und von der genauen Bildgebung abhängig.
Der Eingriff wird meist in Vollnarkose durchgeführt.
2) Hydrozele/Spermatozele
Die Hydrozele (Wasserbruch) ist eine harmlose Flüssigkeitsansammlung im Hodensack. Viele Patienten leiden im täglichen Leben dadurch stark und wollen diese entfernen lassen. Über einen kleinen Schnitt am Hodensack wird zuerst die Flüssigkeit abgelassen und danach eine Raffung ( Vernähung) der Hodenhüllen durchgeführt, um ein Rezidiv zu verhindern. Der Eingriff wird meist in Vollnarkose durchgeführt
3) Hodenbiopsie
Die Gewebeentnahme aus dem Hoden kann bei unerfülltem Kinderwunsch notwendig sein. In Zusammenarbeit mit einem Kinderwunschzentrum und nach ausführlicher Untersuchung beider Partner (Frau und Mann) kann dies für die Befruchtung notwendig werden. Durch einen kleinen Schnitt wird Hodengewebe direkt aus dem Hoden entnommen um die bestmögliche Spermienqualität zu sichern. Der Eingriff kann in Sedoanalgesie oder Vollnarkose durchgeführt werden.
3) Varikozele
Die Varikozele wird auch Krampfaderbruch genannt und ist eine Erweiterung der Venen im Samenstrang. Diese kann zu ziehenden Schmerzen führen und nicht selten auch die Spermienqualität beeinträchtigen. Bei Beschwerden (starke Schmerzen oder deutlich reduzierte Spermienqualität) kann eine Operation helfen.
Dazu wird auf der erkrankten Seite ein etwa 3cm langer Schnitt im Bereich der Leiste durchgeführt. Die Vene, die ursächlich für das Abflusshindernis ist wird aufgesucht, durchtrennt und vernäht, wodurch die vorgeschalteten Venen kollabieren.
Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.
Operationen am Penis
1) Zirkumzision (Beschneidung) bei Phimose
Bei einer Vorhautverengung kann es angeborene oder erworbene Formen geben. Die Notwendigkeit zur Operation besteht dann, wenn die Vorhaut nicht mehr zurückgezogen werden kann. Diese wird dann mit einem runden Schnitt entfernt und die Vorhautblätter werden wieder miteinander vernäht.
Der Eingriff kann in lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden.
2) Frenulotomie
Das Frenulum ist das kleine Bändchen an der Unterseite der Eichel. Dieses kann bei angeborener Verkürzung schmerzen, ziehen oder sogar einreißen. Dadurch ergibt sich die Indikation zur Durchtrennung.
Der Eingriff wird in lokaler Betäubung durchgeführt.
3) Laser bei Feigwarzen (Condylomen)
Bei ausgeprägtem Feigwarzen-Befall am Penis, oder Hodensackbereich kann durch eine Laser-Behandlung langfristig eine deutliche Besserung oder sogar vollkommene Entfernung erreicht werden.
Der Eingriff kann in lokaler Betäubung, Sedoanalgesie oder auch in Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt werden.
Operative Eingriffe bei Steinleiden (Nieren- und Harnleitersteine)
1) ESWL/Stosswellenbehandlung
Diese Art der Stein-Zertrümmerung kann ohne Narkose durchgeführt werden. Es handelt sich hierbei um Schallwellen, welche ultraschall- oder röntgengezielt auf einen bestimmten Punkt im Körper geleitet werden und so Steine (vor allem in der Niere oder im Harnleiter) in kleine Fragmente zerlegen können.
2) Ureterrenoskopie
Bei Steinen im Harnleiter (Ureter) oder in den Nieren kann eine Renoskopie ( endoskopische Steinsanierung) vorgenommen werden. Die Steine können so zerbohrt, und entfernt werden. Meist ist vor diesem Eingriff die Einlage einer Schiene zur Vordehnung des Harnleiters notwendig. Auch bei dem Eingriff selbst wird meist eine Schiene nach Entfernung der Steinmasse eingelegt, welche nach ca 10 Tagen bis 3 Monaten wieder entfernt werden muß. Der Eingriff kann in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden.